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834. Nacht

Giafar wurde aber bald enttäuscht, denn als er am
folgenden Morgen Alaeddin besuchte, teilte dieser ihm seinen Kummer mit und
sagte zu ihm:

„Was habe ich denn dem Kalifen getan, das ihn
bewogen, mir Kut Alkulub zu geben? Ich hätte eines solchen Geschenkes gar wohl
entbehrt.“

Der Wesir antwortete Alaeddin, es wäre die große
Zuneigung des Kalifen zu ihm, welche ihn bewogen, ihm diese Sklavin zu schenken,
und fragte ihn im Vertrauen, ob er sie manchmal besuchte.

„In Wahrheit,“ erwiderte Alaeddin, „ich
habe sie noch nicht einmal gesehne, und ich verspreche Euch, dass ich sie
niemals sehen werde.“

Der Wesir bat ihn um Erklärung über die Ursache einer
solchen Zurückhaltung, und Alaeddin gab ihm keine andere Antwort als:

„Was den Herrn geziemt, geziemt nicht dem
Sklaven.“

Giafar ermangelte nicht, dem Kalifen zu berichten, was er
vernommen hatte, und dieser machte sich sogleich mit seinem Wesir auf, Alaeddin
zu besuchen.

Alaeddin, sobald er sie erblickte, ging dem Fürsten
entgegen, warf sich ihm zu Füßen und küsste ihm die Hände. Der Kalif, der
auf seinem Gesicht den Ausdruck des tiefsten Kummers bemerkte, hieß ihn
aufstehen und sagte dabei zu ihm:

„Soll ich Dich denn stets in Trauer versunken sehen,
mein lieber Alaeddin? Hat denn Kut Alkulub nichts getan, Dich zu trösten?“

„Unumschränkter Beherrscher der Gläubigen,“
antwortete Alaeddin, „was dem Herrn geziemt, geziemt nicht dem Sklaven. Ich
schwöre Euch, dass ich ihr nicht genaht bin, und dass ich ihr niemals nahen
werde; und wenn ich Euch um eine Gnade bitten dürfte, so wäre es die, mich
davon zu entbinden, sie länger zu bewachen.“

„Ich möchte sie wohl einen Augenblick sehen,“
sagte der Kalif.

Alaeddin beeilte sich, den Kalifen nach dem Zimmer der Kut
Alkulub zu führen. Beim Eintritt fragte sie der Fürst, ob Alaeddin sie nicht
besucht hätte. Nachdem Kut Alkulub ihm erzählt hatte, wie sie Alaeddin
gebeten, zu ihr zu kommen, er aber ihre Einladung nicht hätte annehmen wollen,
befahl der Kalif auf der Stelle, sie in das Sera