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21. Nacht

Wie neugierig Dinarsade auch war, das Ende
der Geschichte des griechischen Königs zu hören, so wachte sie diese Nacht
doch nicht so zeitig auf, als gewöhnlich: es war selbst beinahe schon Tag, als
sie zu der Sultanin sagte: „Meine liebe Schwester, ich bitte dich, die
wunderbare Geschichte des griechischen Königs fortzusetzen, aber spute dich ja,
denn der Tag wird bald anbrechen.“

Scheherasade nahm ihre Erzählung an der
Stelle wieder auf, wo sie dieselbe den vorhergehenden Tag gelassen hatte.

„Herr,“ begann sie, „der
Fischer fuhr also fort:“

„Als der Arzt Duban, oder richtiger zu
sagen, sein Kopf sah, dass das Gift seine Wirkung tat, und dass der König nur
noch einige Augenblicke zu leben hatte, rief er ihm zu:

„Ha, Tyrann, nun siehst du, wie es den
Fürsten ergehet, welche, ihre Gewalt missbrauchend, Unschuldige umbringen
lassen. Gott straft früher oder später ihre Ungerechtigkeiten und
Grausamkeiten.“

Kaum hatte der Kopf diese Worte vollendet,
als der König tot niederfiel; und zu gleicher Zeit verlor der Kopf selber noch
das wenige Leben, das ihm geblieben war.

„Herr,“ fuhr Scheherasade fort,
„das war das Ende des griechischen Königs und des Arztes Duban. Ich muss
jetzt auf die Geschichte des Fischers mit dem Geiste zurückkommen: Aber es ist
schon Tag …“

Der Sultan konnte nicht länger zuhören, und
stand auf. Und da er durchaus den Verlauf der Geschichte des Fischers mit dem
Geist hören wollte, so deutete er der Sultanin an, sie ihm in der folgenden
Nacht zu erzählen.